Die Baumwollpreise in Brasilien erreichten im Oktober den niedrigsten realen Stand seit 2009.
Die Baumwollpreise in Brasilien setzten ihren Abwärtstrend fort und erreichten im Oktober laut CEPEA/ESALQ den niedrigsten realen Stand seit Oktober 2009. Der Rückgang wird laut dem Centre for Advanced Studies on Applied Economics (CEPEA) durch ein Rekordangebot im Inland, eine schwache Nachfrage sowohl im Inland als auch weltweit, niedrigere Dollarkurse und gesunkene internationale Notierungen verursacht, wodurch sich die Exportparität verringert hat.
Die Aktivitäten am Spotmarkt blieben begrenzt, wobei die Geschäfte hauptsächlich der Deckung des unmittelbaren Bedarfs oder der Sicherung des Cashflows dienten. Viele Marktteilnehmer konzentrierten sich weiterhin auf die Erfüllung bestehender Verträge, während sich die Erzeuger auf die neue Getreideernte fokussierten. Die Transaktionen für Baumwolle der Jahrgänge 2024/25 und 2025/26 verzeichneten jedoch im Berichtsmonat eine stetige Entwicklung, wie CEPEA in ihrem jüngsten zweiwöchentlichen Bericht zum brasilianischen Baumwollmarkt mitteilte.
Der CEPEA/ESALQ-Index (Zahlung innerhalb von 8 Tagen) fiel im Oktober um 4,63 Prozent und notierte im Durchschnitt bei 3,5176 BRL (ca. 0,66 USD) pro Pfund. Dies entspricht einem Rückgang von 5,16 Prozent gegenüber dem Vormonat und 12,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Exportparitätsindex FAS stieg im selben Zeitraum um 0,7 Prozent und erreichte am 31. Oktober 3,6129 BRL pro Pfund in Santos und 3,6234 BRL pro Pfund in Paranaguá. Der Cotlook-A-Index gab leicht um 0,39 Prozent auf 0,7740 USD pro Pfund nach, während der US-Dollar gegenüber dem Real um 1,07 Prozent zulegte und den Monat bei 5,381 BRL beendete.
Laut ICAC wird die weltweite Baumwollanbaufläche für 2025/26 voraussichtlich 30,42 Millionen Hektar betragen, ein Rückgang von 0,64 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Leicht höhere Erträge dürften die Weltproduktion bei rund 25,4 Millionen Tonnen stabil halten. Der weltweite Verbrauch wird voraussichtlich um 1,52 Prozent gegenüber der Schätzung des Vormonats auf 25,01 Millionen Tonnen sinken.
In Brasilien wird für 2025/26 ein Anstieg der Baumwollanbaufläche um 11,46 Prozent erwartet, wodurch ein geschätzter Produktivitätsrückgang von 4,92 Prozent ausgeglichen wird. Dies würde zu einer Produktion von rund 3,921 Millionen Tonnen führen, was einem Anstieg von 5,97 Prozent gegenüber 2024/25 entspricht.
